Auf der Titelseite der Ausgabe 182 ist eine 85 cm hohe Europäische Lärche in Herbstfärbung zu sehen.

von Joachim Sichma

Fotos: Joachim Sichma, J. Derlien

Der Titelbaum dieser Ausgabe wurde 2001 in den Österreichischen Alpen auf 1.800 Meter Höhe von Joachim Sichma ausgegraben. Die damals etwa 60 Jahre alte Lärche wurde anschließend fünf Jahre in einer Holzkiste gepflegt, ehe sie im Frühling 2008 erstmals in eine Bonsai-Schale gepflanzt wurde. 2013 wurde die Spitze abgesenkt, ein Ten-Jin gestaltet und die Äste lärchentypisch nach unten hängend ausgerichtet. Im Jahr 2014 entdeckte Sichma, dass sich ein Insekt in den Stamm hineingefressen hatte und dieser durch eingedrungene Nässe innerlich faulte. Der Stamm musste geöffnet werden, um das verfaulte Holz zu entfernen. Im Januar 2019 wurde der Baum kompakter, kleiner und die Krone niedriger gestaltet und 2020 erhielt er eine auch ästhetisch passende, hochwertige Schale. Im Juni 2022 wurde die Lärche auf der BCD-Ausstellung in Augsburg mit der Goldmedaille in der Kategorie der großen Nadelbäume und dem BONSAI ART Award ausgezeichnet (siehe BONSAI ART 176, S. 74 – 79 „Die hohle Gebirgslärche“).

Europäische Lärche (Larix decidua)
auf der BCD-Ausstellung im Juni 2022 in Augsburg
Höhe: 85 cm, Alter ungefähr 80 Jahre
Die Lärche erhielt nach knapp 21 Jahren Gestaltung und Pflege durch Joachim Sichma die Goldmedaille in der Kategorie der großen Nadelbäume und den BONSAI ART Award

So stand die Lärche im September 2001 auf 1.800 m Höhe in den Österreichischen Alpen, kompakt geblieben durch Tierverbiss und extreme Witterungsbedingungen

Bis zum Juni 2006 hatte sich die
Lärche gut erholt und kräftige neue
Langtriebe gebildet

Im November 2014 wurde entdeckt, dass
sich Fäulnis im Inneren des Stammes
ausgebreitet hatte. Deswegen wurde der
Stamm an der Vorderseite geöffnet